Wir haben schon den ganzen Winter über eine Schale mit Nüssen zuhause stehen. Ich mag das, die warmen Farben, die schönen Formen. Ab und an knacken wir ein paar, beim Vorlesen auf dem Sofa. Vor allem mein Mittlerer liebt das sehr. Am Wochenende schnappte sich Tjelle heimlich die Schale und spielte mehrere Stunden ganz wunderbar damit. Das brachte mich auf eine Idee: Könnten wir nicht alle gemeinsam noch ein bisschen Spaß damit haben, bevor die Nüsse demnächst endgültig in unseren Bäuchen verschwinden…
Das machen wir heute, Nüsseln, Nussspiele, Winternachmittage
Lasse erinnerte sich sofort an das Nussspiel, dass die Kinder von Bullerbü an Silvester spielen. Wir setzten uns auf den Teppich vor unseren Kamin, jeder bekam sechs Nüsse und dann legten wir los. Einer von uns nahm eine geheime Auswahl seiner sechs Nüsse in die Hand. Dann sagte der linke Nachbar: “Ich renne aus dem Haus!” (Im Buch rennen die Kinder auf den Dachboden, dass fanden die Jungs bei uns aber unpassend, weil unsere Dachbodentreppe so schmal ist und zum rennen nichts taugt.)

Der Spieler mit den Nüssen in der Hand fragte darauf: “Wie viele Jungs nimmst du mit?” Nun musste der Renner eine Zahl zwischen eins und sechs sagen. Nannte er zufällig die Anzahl der versteckten Nüsse in der Hand, gewann er die Nüsse. Gewann er nicht durfte der andere Spieler seine Nüsse behalten. Lasse fand dieses “Nüsseln” ganz toll, für kleinere Kinder ist dieses Spiel allerdings weniger geeignet. Zum einen, weil sie noch kein sicheres Gefühl für Mengen und Zahlen haben. Zum zweiten, weil sie gar nicht viele Nüsse auf einmal in ihrer kleinen Hand halten können.
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Während wir Großen nüsselten, fand es Tjelle besonders lustig, die Nüsse herumzuwerfen (ich weniger). Die Werferei brachte die beiden Großen allerdings auf eine sehr lustige Spielidee. Nennen wir es mal: Nussboule. Dafür legten wir eine einzelne Nuss auf den Boden. Dann bekam jeder von uns eine Nuss als Munition und musste versuchen, so nah wie möglich an die erste Nuss zu kullern. Es machte allen einen Riesenspaß, sogar Tjelle, der alles traf – außer die Ausgangsnuss.
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Am meisten Freude hatten wir am Ende mit einem Spiel, dass ich bei meiner Nussspiel-Recherche irgendwo im Internet entdeckt hatte. Dafür werden zehn Nüsse auf den Tisch gelegt. Der erste Spieler hält sich die Augen zu, währenddessen bestimmen die anderen Schüler gemeinsam heimlich eine Zaubernuss. Danach darf der erste Spieler aus den zehn Nüssen Nüsse für sich einsammeln, und zwar so lange, bis er die Zaubernuss berührt. Dann brüllen alle: “Verzaubert!”, und die zehn Nüsse auf dem Boden werden wieder aufgefüllt. Jetzt ist der nächste Spieler dran. Gewonnen hat der, der am Ende die meisten Nüsse einsammeln konnte, Wir wollten zuerst drei Runden “Verzauberte Nuss” spielen, daraus sind sicher zehn oder elf geworden, weil es so viel Spaß gemacht hat.
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Dieser Artikel erscheint im Rahmen einer Serie, die ich “DAS machen wir heute” nenne. Darin gibt es kleine, einfache Ideen für die vielen nicht endenwollenden Nachmittagen mit Kindern, an denen die Liebsten schon beim Anziehen in Schule und Kindergarten fragen: “Und? Was machen wir heute?” Hier und hier gibt es noch mehr Ideen aus der Reihe.
Ganz liebe Grüße,

Claudi